Geschichte

Die Musikkapelle Sibratsgfäll blickt auf eine ereignisreiche Geschichte zurück, die den Verein zu dem macht, was er heute ist. 

Die Gründung

Im ersten Blasmusikbuch des Vorarlberger Blasmusikverbandes wurde angegeben, dass die Musikkapelle Sibratsgfäll  1921 gegründet wurde. Zwischenzeitlich hat der Gemeindchronist Willi Besel jedoch mitgeteilt, dass er Unterlagen aus der Pfarrchronik habe, in denen über die Musikkapelle Folgendes berichtet wird:

Die erste Gründung des Musikvereines geht auf das Jahr 1894 zurück. Der alte Peter Winkel, er starb um 1960, war Gründungsmitglied und erzählte von der mühsamen Beschaffung der nötigen Instrumente. Ab 1898 war der Verein durch den Militärdienst einschneidenen Beschränkungen ausgesetzt und mit Beginn des ersten Weltkrieges 1914 wurde der junge Verein aufgelöst.

Die Wiedergründung nach dem 1. Weltkrieg erfolgte im Jahr 1920 und 1921. Die Initiative ging wiederum von Peter Winkel aus, der auch einen namhaften Betrag spendete.

Gründungsmitglieder 1920/21:

Eduard Bechter (Obmann), Peter Nußbaumer (Kapellmeister), Kaspar Gmeiner (Flügelhorn), Michael Nußbaumer (Flügelhorn), Albert Thöni (Flügelhorn), Johannes Nenning (B-Klarinette), Alwin Marxgut (Tenorhorn), Konrad Bein (Es-Althorn), Josef Lerch (Es-Althorn), Josef Bechter (Es-Trompete), Peter Willi (Es-Bass), Jodok Dür (Trompete), Peter Bechter (Becken)

Auflösung und Neugründung

1927 gingen alle Bemühungen um den wiedererstandenen Verein in die Brüche. Ein Streit erhitzte die Gemüter so sehr, dass es nicht nur zur Auflösung des Vereines, sondern auch zur Veräußerung der Instrumente bei einer Versteigerung kam. Die älteren Mitglieder hielten nämlich treu zum bisherigen Kapellmeister Peter Nußbaumer, die jüngeren jedoch wollten den jungen Josef Natter zu ihrem Kapellmeister haben.

Die bei der Versteigerung erzielten Beträge führten nochmals zum Streit, der sogar ein gerichtliches Nachspiel haben sollte. Die Streithähne trafen sich im Gerichtsgebäude von Bezau und versöhnten sich dort bei der ersten Güteverhandlung. Es gibt leider keine Hinweise, welcher Art die Einigung war. Nachdem so die Streitigkeiten beigelegt waren, konnte man zu einer neuerlichen Wiedergründung schreiten.

Im Jänner 1928 war dazu die Genehmigung der Landesregierung eingeholt worden und am 14. Juli 1928 stand die Musikkapelle zum Ausrücken bereit. Jedes Mitglied musste sich verpflichten monatlich einen Schilling zur Bestreitung der notwendigen Ausgaben an die Vereinskasse zu zahlen. Dadurch und durch Spenden der Bevölkerung, vor allem von der Fahnenpatin Lena Mennel, konnte 1930 eine Vereinsfahne angeschafft werden. Sie wurde zum Preis von 1300 Schilling von den geistlichen Schwestern vom Zisterzienserinnenkloster Gwiggen angefertigt.

Maria Natter, Peter Eberle (Fähnrich), Lena Seiz, Rosa Gmeiner

Peter Eberle -Fähnrich

Ehrenjungfrauen

 Wackernell Theres, Scheuring Josefa, Gmeiner Rosa, Natter Maria, Mennnel Lena – Fahnenpatin, Bechter Ludwina, Dür Frieda, Bereuter Frieda, Lerch Senz, Sutterlüti Maria

1. Reihe

Lerch Josef, Kolb Anton, Bereuter Engelbert, Bechter Michael, Bereuter Josef, Sutterlüti Josef, Lerch Ehrenfried, Eberle Peter, Eberle Anton

2. Reihe

 Kolb Josef, Dür Josef, Thöni  Albert, Bechter Oskar, Dür Jodok – Obmann, Natter Josef – Kapellmeister, Scheuring Joh. Georg, Willi Peter (jun.), Scheuring Albert, Willi Peter (sen.)

3. Reihe

Bechter Peter, Bein Anton, Kolb Otto

Vor dem Gasthof Adler

1.Reihe

Ehrenfried Lerch, Josef Bereuter, Josef Dür, Albert Thöni, Josef Natter (Kapellmeister), Josef Scheuring, Peter Willi jun., Hans-Jörg (Georg)Scheuring, Oskar Bechter;

2.Reihe

Peter Eberle(Tobel), Josef Sutterlüti, Josef Lerch, Anton Kolb, Engelbert Bereuter, Michael Bechter, Peter Willi sen. Anton Eberle;

3. Reihe

Peter Bechter, Anton Bein, Otto Kolb; (im Fenster: Maria Kolb)

2. Weltkrieg und Nachkriegszeit

Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft 1938 löste sich der Musikverein im Jahre 1939 abermals auf. Diesmal aber aus Protest gegen die Verfügung, dass die Musikkapelle bei kirchlichen Prozessionen nicht ausrücken und spielen durfte. Der Weiterbestand wäre durch den 2. Weltkrieg ohnehin gefährdet gewesen.

Das Ende des Krieges und die Heimkehr vieler Musikanten brachte eine neuerliche Formierung des Musikvereines.

Bei der Kreuzsteckung für Anton Nußbaumer rückte die Musik 1946 erstmals wieder aus. Alwin Marxgut war Vorstand und Kapellmeister. Der Lehrer Arthur Bilgeri folgte ihm als Kapellmeister.

Die folgenden Jahre war Josef Natter musikalischer Leiter der Kapelle. Als Obmann übernahm Konrad Stadelmann die Verantwortung. Die Hauptaufgabe war es, an kirchlichen Anlässen mitzuwirken.

1951 übernimmt Peter Willi die Obmannschaft. 1956 übernimmt Hubert Natter die Kapellmeisterstelle.

Vereinstracht

Im Jahre 1961 erhielt die Musikkapelle Sibratsgfäll erstmals eine einheitliche Vereinskleidung in Form der Bregenzerwälder Tracht. Diese Tracht wurde 1982 erneuert.

1. Reihe:

Peter Eberle (Fähnrich), Herbert Dorner, Paul Nußbaumer, Hanspeter Dorner, Josef Nußbaumer, Hubert Natter (Kapellmeister), Leo Huber, Gebhard Greuß, Hugo Dorner, Norbert Baldauf, Fritz Natter

2. Reihe:

Reinhard Dorner, Guntram Natter, Franz Scheuring, Josef Nußbaumer, Elmar Dorner, Albert Steurer, Otto Nußbaumer, Elmar Bein, Herbert Nußbaumer, August Bechter, Othmar Bechter, Peter Eberle, Kaspar Bechter

1960er bis 1990er-Jahre

Ab 1962 übernimmt Otto Bein die Kapellmeisterstelle. Immer wieder werden Bregenzerwälder Bezirksmusikfeste besucht, im Jahre 1968 findet erstmalig ein Besuch bei der Partnergemeinde Überroth im Saarland statt. Diese Verbindung hält bis heute an, Besuche und Gegenbesuche folgen.

Hauptaufgaben des Vereines sind weiterhin die Bestreitung von kirchlichen Anlässen im Dorf.

Oftmalige Wechsel der musikalischen und organisatorischen Leitung prägen die Zeit von 1965 bis 1978.

Im Jahre 1974 übernimmt Bernhard Barta aus Alberschwende (gleichzeitig Kapellmeister in Alberschwende) unseren Verein und startet die Serie der Frühjahrskonzerte. Diese Tradition wurde dann ohne Unterbrechung weitergeführt. Nach einer sehr erfolgreichen

Arbeit von Kapellmeister Bernhard Barta ist wieder mehr Ruhe in den Verein eingekehrt. Otto Bein übernimmt dann wieder die musikalische Leitung bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 1978. Ihm folgt dann Musiklehrer Helmut Geist aus Doren, der den Verein 10 Jahre musikalisch bestens und erfolgreich führt.

1983 findet erstmalig ein Musikfest in Sibratsgfäll statt – das „Dorffäscht“

Musikkapelle Sibratsgfäll 1986 bei der Säge bei Reinhard Dorner:

1. Reihe:

Bereuter Albert – Flügelhorn, Stadelmann Konrad – Klarinette, Maurer Gotthard – Klarinette, Walser Reinhold – Fähnerich, Dorner Engelbert – Flügelhorn, Bereuter Engelbert – Flügelhorn, Bein Karlheinz – Trompete,   Dorner Fredy –Klarinette, Maurer Hermann – Kleine Trommel

2. Reihe: 

Geist Helmut – Kapellmeister; Steurer Martin – Bariton, Bereuter Alfons – Tenorhorn,  Weber Hubert – Trompete, Steurer Lothar – Flügelhorn, Bereuter Christoph – Horn, Dorner Reinhard – Bass, Baldauf Norbert – Becken, Steurer Albert – Große Trommel, Sutterlüti Josef – Bass

3. Reihe:

Dorner Herbert – Tenorhorn, Eberle Peter – Horn, Dorner Josef – Posaune

Vor dem Gasthof Adler 1994

1. Reihe

Dorner Markus, Maurer Gotthard, Bereuter Albert, Eberle Peter, Maurer Hermann, Nußbaumer Otto-Karl, Baldauf Norbert, Bereuter Thomas, Dorner Engelbert, Baur Herbert, Sutterlüti Josef

2. Reihe

Walser Reinhold, Maurer Heinrich, Dorner Reingard, Dorner Josef, Nußbaumer Manuela, Eberle Wolfgang, Nußbaumer Tamara, Dorner Christof, Maurer Wolfgang, Marxgut Matthias, Sutterlüti Jürgen, Dorner Andreas, Barta Bernhard (Kapellmeister), Bereuter Engelbert (Obmann), Bereuter Alfons, Steurer Martin, Dorner Reinhard, Weber Hubert

Wichtige Ereignisse in der Vereinsgeschichte

1930: Fahnenweihe – wie schon bei der Gründung erwies sich Peter Winkel auch bei der Anschaffung der Fahne als besonderer Gönner des Vereines.

1972: Ausrüstung der Musikkapelle mit neuen Instrumenten (großzügige Unterstützung durch Ehrenmitglied August Bechter);

1983: Erstmalige Durchführung eines Dorfmusikfestes – das „Dorffäscht“.

Erwähnenswertes aus dem Verein

Die musikalische Vereinsarbeit umfasst jährlich etwa 60 Proben und 20 Ausrückungen. Musikalischer Höhepunkt ist eine große Konzertveranstaltung im Frühjahr.

  • Peter Nussbaumer (ab 1921)
  • Anton Hagspiel
  • Alfred Bichlmair
  • Josef Natter (1928-1933)
  • Anton Fritz (1933-1939)
  • Alwin Marxgut (1946-1947)
  • Arthur Bilgeri (1947-1950)
  • Josef Natter (1950-1954)
  • Hubert Natter (1954-1962)
  • Otto Bein (1962-1968)
  • Josef Natter (1968-1970)
  • Kaspar Bechter (1970-1974)
  • Bernhard Barta (1974-1976)
  • Otto Bein (1976-1978)
  • Helmut Geist (1978-1988)
  • Bernhard Barta (1988-1995)
  • Gilbert Hirtz (1995-2002)
  • Georg Gmeiner (2002-2006)
  • Simon Gmeiner (2006-2019)
  • Mario Bilgeri (seit 2019)
  • Eduard Bechter (ab 1921)
  • Jodok Dür
  • Peter Marxgut (bis 1939)
  • Alwin Marxgut (1946-1948)
  • Konrad Stadelmann (1948-1951)
  • Peter Willi (1951- 1966)
  • Josef Stadelmann (1966-1979)
  • Reinhold Walser (1979-1986)
  • Engelbert Bereuter (1986-2014)
  • Christian Natter (2014-2022)
  • Alena Bereuter (seit 2022)